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Ohne Gesundheit können wir nichts tun

Die verbesserte Wirtschaftslage in Peru hat sich leider noch kaum auf Reduzierung von Armut ausgewirkt und die soziale Ungleichheit wächst weiter. Zwar nimmt sich der Staat verstärkt der Herausforderung der gesundheitlichen Vorsorge und Förderung an, aber das erreicht den größten Teil der armen und benachteiligten Bevölkerung nicht. Deshalb setzt sich die ACJ weiterhin für das Recht auf gesundheitliche Versorgung ein. Auf der Grundlage des christlichen Glaubens fördert die ACJ die ganzheitliche Entwicklung von Menschen. Sie ist mit dem Programm "Mission und Gesundheit" (Misión en Salud) in Armenvierteln von Independencia, einem Stadtteil von Lima, und in Arequipa tätig und bietet dort u. a. Basis-Gesundheitsversorgung an.

 

Misión en salud
Schon seit den achtziger Jahren fördert die ACJ in Independencia Gesundheit und Vorsorgemaßnahmen. Bis zum Jahr 2005 war diese Arbeit als "Caravans Medica" bekannt. Seither wird ein Beitrag zur Gesundheitsentwicklung geleistet, der einerseits nachhaltig wirkt und andererseits Doppelungen bei der Versorgung vermeidet. Zu diesem Zweck ist die Zusammenarbeit mit der staatlichen Gesundheitsversorgung und mit anderen Organisationen ist in den letzten Jahren gewachsen.

 

Wie Gesundheit im ganzheitlichen Sinn geschehen soll
Das Programm beinhaltet zwei Grundrichtungen: Mission und Gesundheit. Als Christen in der ACJ sind wir dazu aufgerufen, denen, die am meisten leiden, zu helfen und uns für Entwicklung und Gerechtigkeit in der Gesellschaft einzusetzen. Dabei kümmern wir uns insbesondere um Familien, die noch keine Gesundheitsversorgung haben. Wir wollen auch die Menschen erreichen, die ihr Recht auf Gesundheit nicht kennen und resigniert haben. Dazu versuchen wir auch, Hoffnung aus dem Glauben an Jesus Christus an die Menschen weiterzugeben.

 

Außer um die Heilung von Kranken oder die Gesundheitsvorsorge, stellt der ACJ auch die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den Familienmitgliedern in den Fokus der Arbeit. Gewalt in der Familie ist ein weitverbreitetes Problem.
Die hygienischen Verhältnisse ihres Wohnraums verbessern sich durch einen sorgsameren Umgang mit Wasser, Abwässern und Abfall. Bisher konnten wir z.B. 600 Latrinen für Familien bauen, die keine Toiletten hatten. Frauen aus den Armensiedlungen werden als Gesundheitshelferinnen geschult. Sie können kostenlos erste Hilfe leisten und verwalten kleine Apotheken in ihrer Siedlung. Bisher konnten wir acht kleine Apotheken einrichten, die ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit in den Armensiedlungen sind.

 

In unseren Programmen fördern wir immer die Eigeninitiative der Menschen und das wirkt sich u. a. auch auf das finanzielle Einkommen der Menschen positiv aus.

 

Marina, Bewohnerin einer Armensiedlung und Gesundheitshelferin, meint:
"Ohne Gesundheit können wir nicht arbeiten, ohne Gesundheit können wir uns nicht um unsere Kinder kümmern und können nicht weiterleben; deshalb ist es nötig, dass die Leute lernen, wie man Krankheit vermeidet, und das auch in ihrer Armut. Es ist allerdings schwer, da wir kein fließendes Wasser haben. Wir müssen uns aber Mühe geben. Es war für uns auch wichtig, dass wir mit der Psychologin rechnen können, denn es gibt hier viel familiäre Gewalt?wie könnte man da der ACJ nicht dankbar sein."

 

José, ehrenamtlicher Mitarbeiter in einem unserer Jugendclubs, drückt es so aus:
"Ach Señorita, wenn ich nicht in dieser Gruppe wäre, wäre ich heute vielleicht ein Bandenmitglied oder weiß Gott, wo ich wäre. Hier hören wir so viele Botschaften, die uns nachdenklich machen und lernen das wert zu schätzen, was wir haben, auch wenn wir nicht alle unsere Träume verwirklichen können. Jedenfalls ? wir  hören nicht auf zu träumen."

 

[Rocío Solis, Leiterin Entwicklungsprogramme ACJ Peru]