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(SCHW)EDEN auf Erden

Sternklare Nachthimmel, idyllische Waldwanderungen bis hin zu einer abenteuerlichen Kanufahrt auf einem glasklaren See im Abendrot der untergehenden Sonne. Das Alles und noch vieles Mehr beinhaltete unsere Schweden-Freizeit 2023. Schon bei der Anfahrt, während unsere Mentorin Pia den sperrigen CVJM Bully noch durch die kurvigen schwedischen Serpentinen manövrierte, fühlte man sich wie in einem waschechten Teenager Film. Der dichte Wald rauschte an den Scheiben unseres roten Busses vorbei und wir staunten als wir Samstagnacht, gegen 1:00 Uhr morgens, in einem stockdüsteren kleinen Campingdorf ankamen. Die circa elfstündige Autofahrt, die teils auf einer Fähre verbracht wurde, hatte uns alle sehr erschöpft. Deswegen gingen wir auch bald, nachdem wir alle Gepäckstücke, Kochutensilien und Musikinstrumente aus dem Auto ausgeladen hatten, nach unserer Ankunft in den Zwei- und Dreibettzimmern schlafen.

 

Am ersten Morgen begrüßte uns Schweden mit sonnigen Temperaturen und wir waren sehr erfreut darüber, uns ein paar Kaffeefilter (die wir vergessen hatten) von unseren hilfsbereiten, schwedischen Nachbarn „ausleihen“ zu dürfen.

Die Stunden nach dem üppigen Frühstück verbrachten wir mit Music&Message. In diesem Tagesintervall sang das gesamte Camp zusammen Lobpreis-Lieder und las im Anschluss gemeinsam, über den Verlauf der Woche, den vollständigen Jakobus Brief. Besonders diese Stunden waren es, die mich persönlich am meisten in meinem spirituellen Glauben stärkten und auch die Gemeinschaft unter den Menschen wachsen ließ.

Jeden Tag übernahm eine andere Person freiwillig die Leitung dieser Gruppenaktivität was die Dynamik stets auffrischte und überraschende Inspirationen bereithielt.

Das gleiche Spiel galt für den Abendabschluss, an welchem ebenfalls täglich gesungen und miteinander gesprochen, gespielt und gelacht wurde. Die Idee einer Teilnehmerin, kleine Wertschätzungs-Botschaften füreinander aufzuschreiben, verwandelte sich von einer ursprünglich einmaligen Idee für den Abendabschluss in eine tagesübergreifende Gewohnheit wodurch am Ende der Freizeit jeder einen prall gefüllten Umschlag, voller lieber Wünsche, mit nach Hause nehmen durfte.

 

Am dritten Tag schwangen wir uns dann alle wieder in unsere Autobusse und machten uns auf zu unserem Städte-Trip. In Karlskrona erwarteten uns deliziöses Gebäck, ein offener Sprungturm an der Ostsee und eine wundersame kleine Insel im Stadtzentrum mit einem bahnbrechenden Ausblick auf ein beliebtes schwedisches Postkartenmotiv. Um den Tag abzurunden, sangen wir alle gemeinsam ein paar Lobreis-Lieder auf einem großen Platz in der Stadtmitte und verbreiteten gute Laune unter den Menschen.

 

Ein weiteres Highlight der Reise war das Kanu fahren auf dem „Stora Alljungen“, also dem Alljungen See, der in unmittelbarer Nähe zu unserer Herberge gelegen war. Manch einer blickte noch etwas skeptisch, als uns Chris, ein erfahrener Out-Door Guru, erklärte welche beiden Paddelschläge nötig waren, um das Kanu zu lenken. Jedoch gewöhnten wir uns schnell an die Techniken, als wir erst einmal in See gestochen waren. Verbunden mit einer kleinen Rast auf einer Steinformation in der Mitte des gigantischen Sees und einer Erkundungstour am Westende, verbrachten wir wunderschöne Stunden, Seite an Seite mit unseren rudernden Kumpanen.

 

Halsbrecherische „capture the flag“-Missionen, atemberaubende Spikeball-Turniere oder artsy DIY Craft Sessions und gemeinsames Musizieren und Beten - das Programm hatte auch an den weniger ereignisreichen Tagen für jeden etwas zu bieten. Außerdem gab es immer auch die Möglichkeit, alleine oder mit einer kleinen Gruppe los in die Natur zu ziehen und den schwedischen Wald auf eigene Faust zu erkunden. Dabei fanden meine BFD Kollegin und ich zum Beispiel einen alten verlassenen Campingplatz, der an Szenen aus einem post-apokalyptischen Hollywood Film erinnerte.

Der mit Sternschnuppen überzogene Himmel bot uns zum Ende der Freizeit hin noch eine wunderschöne Lichtershow und wir verließen Schweden nach sieben Tagen mit viel Erfahrungen und neuen Bekanntschaften im Gepäck.

Die wunderschönen Wälder und die frische Luft waren eine angenehme Abwechslung zum Berliner Großstadtdschungel und ich kann die Erfahrung nur wärmsten an jeden Menschen weiterempfehlen, der sich spirituell & menschlich weiterentwickeln möchte.

Joshua Caleb Martinez, BFD Y not